Vor ein paar Tagen erreichten Sandra und ihre große
Schwester die Insel Anango. Sie waren schon einige Monate unterwegs und des
Reisens müde. Die ersten Tage hielten sie sich versteckt im. Es standen genügen
Kisten am Hafen hinter denen sie sich gut verstecken konnten und da täglich
immer wieder Reisende ankamen und auch wieder mit den Schiffen abreisten vielen
sie auch nicht auf. Sie schlugen ihr Lager unter einem großen Baum auf. Abends
wenn langsam ruhe in das Dorf einkehrte, legten sie sich zum schlafen nieder,
wobei immer eine wache hielt. Kaum das die Sonne den neunen Tag ankündigte
versteckten sie ihre wenigen Habseligkeiten im Geäst des Baumes und achteten
auch darauf das keiner ihr Lager entdeckt.
In dieser Zeit ernährten sie sich davon was sie abends in
der Nähe der Taverne und am Hafen fanden. Des Öfteren wurden sie von den
Stadtwachen angehalten, konnten sich aber immer wieder „freikaufen“ so wie sie
es schon so oft auch in anderen Städten gemacht haben. Dabei zeigten sich die
Stadtwachen nicht nur einmal spendabel, selten war es ein Kupferling, meist war
es etwas zu essen. Nach ein paar Tagen beratschlagten die Beiden und
entschieden sich, dass sie es wohl auf der Insel auch etwas länger aushalten.
Sie fanden ein großes Fass, was ab jetzt als Unterschlupf dienen sollte und sie
so vor Wind und Regen schützen sollte. Auch hielten sie sich jetzt öfter mal
über Tag im Dorf auf und so war es nicht verwunderlich das sie bald auch von
den Dorfbewohnern entdeckt wurden. Der erste war der Bauer. Zuerst noch etwas
Zögerlich bot er den Beiden dann aber doch an, für ihn zu Arbeiten. Es waren
niedrige Arbeiten aber sie nahmen an und dafür wurden sie mit etwas zu essen
entlohnt. Mit und mit lernten sie immer mehr Bewohner kennen.
Einige Fragen wurden oft gestellt. „Was ist ein Urt?“ „Wo
kommt ihr her?“ „Seit ihr frei oder seit ihr Sklaven?“
Ich habe mich deshalb dazu entschieden mal ein bisschen aus
dem Leben von Sandra und ihrer großen Schwester zu schreiben. Vielleicht können
so ein paar Fragen geklärt werden. Wünsche viel Spass beim Lesen.
Sandra und ihre große Schwester
Sandra erblickte als drittes Kind ihrer Eltern das Licht von
GOR, in der Nacht der Sommersonnenwende. Dieses sah ihr Vater als gutes Zeichen
an.
Ihr Vater war ein über die Stadtgrenzen der Stadt Trocaido
bekannter Architekt. Viele seiner Bauten zierten die Stadt.
Er war bekannt dafür, dass er die Bauten nicht nur plante
sondern auch persönlich mit strenger Hand über die Errichtung wachte. Mit stolz
trug er seine Farbe und er zeigte deutlich das er der Kaste der Baumeister
angehörte. Über der Eingangstüre hing ein großes vergoldetes Winkeleisen um
jedermann zu zeigen wer in diesem Haus wohnt.
Er und seine Gefährtin, eine intelligente und weise Frau, waren
angesehen und wurden in der Stadt sehr geachtet. Die Gefährtschaft wurde von
seinem und dem Vater der Frau abgesprochen. Über die Hintergründe wurde das
Tuch des Schweigens gehüllt. Es wurde viel spekuliert aber die wahren Gründe
warum sein Vater ihn mit einer Frau einer niedrigen Kaste die freie
Gefährtschaft eingehen ließ kamen nie heraus. Sie war von Geburt an in der
Kaste der Parfümhersteller und sie verstand sich auf die Herstellung von
Signatur-Parfüm. Wohl dachte man, dass die Gefährtschaft nur ein Jahr andauern
würde aber sie verlängerten ihre Gefährtschaft mehrere Male.
Mit seiner Gefährtin zeugte er drei Kinder. Einen Sohn und
zwei Töchter. Als seine Frau das erste Mal schwanger war befragte er bei einem
Haruspex das Orakel und so bekam sein erstgeborener Sohn den Namen Burkhart.
Die Namen der Töchter wurden Ebenfalls durch das Orakel vorherbestimmt, Di und
Sandra sollten ihre Namen sein.
Oft musste er für mehrere Monate verreisen, immer dann wenn
er einen Auftrag in einer anderen Stadt hatte. Dann zog er mit einer Karawane
aus Handwerkern los. Er ließ nur Handwerker seine Häuser bauen, die er
persönlich schon lange kannte. Er sagte immer, nur so kann er den hohen
Anspruch gewährleisten und zum anderen brachte er Reichtum und Wohlstand für
alle nach Trocaido. Zu dieser Zeit mangelte es der Familie an nichts. Die
Mutter wachte mit strengem Auge über die Finanzen, so wie es sich für eine gute
Geschäftsfrau gehört, was aber nicht bedeutet, dass sie Geizig war aber eben
halt sparsam. Ihr Haus war sehr schön eingerichtet und im Gegensatz zu ihrem
Mann gab sie auch ab und an Geld für die Gemütlichkeit aus. Die von ihm
beschäftigten Handwerker verdienten alle gut bei ihm und sie achteten ihn. Sein Sohn begleitet ihn sehr oft bei seinen
Reisen und so lernte er vieles von ihm und auch die Marotten der Handwerker. Oft
schickte er ihn auch zu den Handwerkern in ihre Werkstätten um den Umgang mit
den verschiedenen Materialien zu lernen. So lernte er auch die Herstellung von
Bögen, Armbrüsten, Schwertern und Dolchen. Vor allem die Herstellung der Bögen
faszinierte ihn denn eine Große Leidenschaft von ihm war das Jagen.
Sandra schlich, kam das sie Laufen konnte wann immer es ging
ihrem Bruder hinterher. Aus der Entfernung beobachtete sie ihn und war stolz
auf ihren Bruder, wie gekonnt er mit dem Langbogen umgehen konnte. Er konnte
einen Bosk auf fast 1/3 Passage erlegen. Als sie älter war versuchte sie sich
selber in der Kunst des Jagens, wenn auch nur auf kleinere Tiere.
Mit der Zeit war die Mutter des Wartens müde geworden und
als Sandra und ihre Schwester älter waren begleitete auch sie ihren Gefährten
auf seinen Reisen.
Eines Tages, sie befanden sich gerade auf dem Weg nach
Tentis in den hohen Bergen, man hatte dort neue Silbervorkommen entdeckt. Die
Minen waren schwer zugänglich und der Abtransport des Erzes erwies sich als
schwieriger als erwartet. Einige Baumeister versuchten ihr Glück doch bei den
ersten versuchen das kostbare Erz aus dem harten Gestein zu brechen stürzten
einige Stollen ein oder die Förderbahnen ins Tal rissen und verstreuten das
teure Erz in dem unwegsamen Gelände. Der Ruf ihres Vaters erreichte den hohen
Rat der Stadt Tentis und sie ersuchten
ihn den Bau der Stollen neu zu planen und zu überwachen. Erst lehnte er ab,
denn der Weg dahin war lang und beschwerlich. Auf drängen des Rates nahm er
dann aber doch an. Da die Reise lang und beschwerlich ist wollte er alleine
Reisen. Nur auf das Drängen seiner Gefährtin hin erlaubte er ihr und den
Kindern ihn zu begleiten. Da der Weg gefährlich war sollten einige Soldaten
seinen Weg schützen. Sie waren schon einige Tage unterwegs und schlugen gerade
ihr Nachtlager auf, als sie von einer Horde Gesetzloser angegriffen wurden.
Auch wenn die Karawane durch einen Trupp kampferprobter Krieger begleitet
wurde, so hatten sie gegen die Übermacht keine Chance. Die Schlacht dauerte die
ganze Nacht und noch den halben Tag. Schon in der Nacht ließ der Vater eine
Grube ausheben, ließ Decken und etwas Essen in die Grube legen und als er
wusste, dass die Schlacht verloren sei schickte er seine Kinder und einen
Vertrauten in die Grube. Ließ die Grube mit Ästen zudecken damit sie getarnt
ist. Die drei Kinder und der Vertraute verbrachten zwei Tage und zwei Nächte in
der Grube erst dann trauten sie sich heraus. In den Trümmern fanden sie mehrere
Leichen. Teilweise waren sie bis zur Unkenntlichkeit Verstümmelt. So konnten
sie nicht sagen, wer tot und wer von den Gesetzlosen verschleppt worden ist. Nachdem
die Toten beerdigt waren verließen die vier den Ort und wollten sich zurück
nach Trocaido durchschlagen. Auf ihrem
Weg trafen sie auf eine Gruppe von Musikern und Spieler und schlossen sich
ihnen an. Schon nach kurzer Zeit verließ ihr Bruder sie. Er machte sich auf die
Suche nach den Gesetzlosen, die für diesen feigen Überfall verantwortlich waren.
Die Reise sollte dann aber länger dauern. Gerne hörte sie den anderen Reisenden
zu, wenn diese die Geschichten ihrer Reisen erzählten. Oft sprachen sie von
einem „Krieger“ den alle nur den Schatten nannten. Aus allen Teilen von GOR
hörte sie diese Geschichten. Wenn sie fragte wer den dieser Schatten ist, bekam
sie immer nur zur Antwort, dass ihn noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat und
die Gesetzlosen ihn fürchten würden. Das einzige was man schon gesehen hat war
sein Schatten aber noch keiner hat den Krieger selber gesehen. Diejenigen die
ihn gesehen haben können aber nicht mehr darüber berichten. Viele von ihnen
wurden vor den Mienen gefunden, eng verschnürt und mit herausgerissener Zunge.
Dazu ein Pergament auf denen ihre Schandtaten beschrieben sind. Wenn Sandra
diese Geschichten hörte, dann wusste sie genau wer dieser Schatten ist. ...
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